Wir wachen um 5:30 Uhr auf und sind über den Wolken. Als wir gestern Abend eingeschlafen sind, waren wir noch mittendrin und jetzt sind Berge von Wolken unter uns. Über uns ist blauer Himmel und die Sonne geht gerade auf. Was für ein Anblick. Noch ist es kalt. Wir trödeln rum, trinken Kaffee, machen Bilder und genießen es hier zu sein. Dann machen wir uns auf den Weg, weitere 2000 Fuß müssen wir steigen, bevor der Abstieg nach Wrightwood  beginnt.

Der Morgen ist unglaublich, magisch und vollendet schön. Ich genieße die Stille und die kurze Zeit, bevor die Natur erwacht. Noch ist alles in irgendeiner Weise dezent, kühl und frisch. Der Morgen riecht anders als der Mittag, die Pinien verströmen nur einen leichten Duft genauso wie die anderen Blumen. Die einzigen Laute kommen von vereinzelten Vögeln, die sonst so wuseligen Echsen sind noch nicht zu sehen und auch die Temperaturen fühlen sich anders an. Der Unterschied zwischen Sonne und Schatten ist noch nicht extrem, zwar spürbar, aber gering. Ich liebe den Übergang von angenehm warm in der Sonne und leicht fröstelnd im Schatten. Und diese unglaubliche Stille, bevor der Tag den Raum ergreift, bevor der Duft der Pinien einnehmend und fordernd wird, bevor der Unterschied zwischen Sonne und Schatten einen Gegensatz darstellt. Genau diesen kurzen Moment, einfach so wie er ist zu genießen und zu erleben, ist unvergleichlich. Allein dafür haben sich alle bisherigen Anstrengungen gelohnt.

Einfach nur genau in diesem Hier und Jetzt leben ohne Forderungen und Ansprüche. Ich hoffe, dieser Moment dauert noch etwas an und dann ... dann beginnt der Tag!