22.05.2015: Best Western Cajon Pass, Meile 357

Da wir ja heute Frühstück bekommen und auch kein Zelt usw. zusammenpacken müssen, können wir ausschlafen. Das heißt, heute klingelt der Wecker erst halb sechs. Um sechs gibt es Frühstück. Wer das Frühstück in amerikanischen Hotels kennt, erwartet furchtbaren Kaffee und ein Stück Plundergebäck. So gesehen werden wir heute enttäuscht. Rührei, Toast, Müsli, Orangensaft, leckerer Kaffee und Mini-Waffeln zum Selberbacken. Ein wahrhaft nahrhaftes Hiker-Frühstück.

 

Zurück im Zimmer packe ich und Simone kümmert sich um ein Problem, das uns unsere Bank macht und telefoniert mit der Bank. Ich will das Gespräch jetzt nicht wiedergeben, aber Simone war nicht immer nett. Dadurch aufgehalten kommen wir erst gegen 9 Uhr los.  Der Wetterbericht von gestern hat sich auch bewahrheitet. Dicke graue Wolken hängen über der Gegend.  Von den Bergen, die wir heute erklimmen müssen, ist nichts, aber auch gar nichts zu sehen.

 

Heute geht es wieder den ganzen Tag bergauf. Natürlich gibt es auf der  ganzen Etappe wieder mal kein Wasser und das heißt, 5 Liter pro Nase kommen in den Rucksack. Wir stiefeln los und können die ersten beiden Stunden von der Landschaft gar nichts sehen. Auch der kalte Wind,unser zuverlässiger Begleiter, ist wieder mit von der Partie. Da wir natürlich trotz der kühlen Temperaturen ins  Schwitzen kommen, ist es jedes Mal , wenn einen so eine Böe erwischt, so als ob einem jemand mit einem  kalten, nassen Handtuch eine runterhaut. Dann lichten sich die Wolken und wir können sehen wie hoch und weit wir schon gekommen sind.  Es geht richtig steil bergauf. Und wir beschließen, doch schon nach 15,4 Meilen Schluss zu machen.


 Jetzt hocken wir mit einem anderen deutschen Hiker, Markus, auf einer kleinen ebenen Fläche und haben die Zelte aufgestellt. Mal sind wir in dicke Wolken eingehüllt und frieren, und mal kommt die Sonne durch und taucht die wilde Berglandschaft in ein unheimliches mystisches Licht.


Wir sind ja jetzt 3 Wochen unterwegs und eigentlich hatten wir nur einen Abend, wo wir noch kurz draußen sitzen konnten und die Natur genießen, ohne uns den Arsch abzufrieren. Das hatten wir uns in Südkalifornien aber anders vorgestellt.

das sind wir